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Kolumne

Tarantino Unchained

Ein neuer Tarantino-Film beflügelt einen deutschen Filmverleih zur Neuauflage alter Werke.

Ein neuer Tarantino-Film beflügelt einen deutschen Filmverleih zur Neuauflage alter Werke.

In den USA ist „Django Unchained“ schon angelaufen, in Europa ist es in zwei Wochen soweit. Die ersten zwei Filmplakate dazu kamen im einem sehr reduzierten grafischen Look daher:

Filmplakate zu „Django Unchained“

Dass der Filmfan Tarantino gern und offen auf seine Vorlagen verweist ist kein Geheimnis. Das sieht man besonders gut, wenn man die Titelschrift des ersten „Django“-Films mit der der neuen Version vergleicht:

Die Titelschrifzüge von „Django“ und „Django Unchained“ im Vergleich.

Im Schatten neuer Tarantino-Filme versuchen aber auch immer viele andere Firmen den Umsatz anzukurbeln. So bringt zum Beispiel der Verleih Koch Media eine eigene „Western Unchained“-Edition auf den Markt mit Filmen wie „Die gefürchteten Zwei“, „Navajo Joe“, „Yankee“ oder „Der Mörder des Klans“. Das Design der 10 DVDs ist durchaus gelungen, ähnelt aber unübersehbar dem von „Django Unchained“. Und auch wenn diese alten Western natürlich nichts mit Quentin Tarantino zu tun haben, so prangt doch sein Name größer als der von jedem anderen Star von den Covern. Warum? Weil einige Filme in einer 20 Titel umfassenen „Best of Spaghettiwestern“-Liste des Kultregisseurs aufscheinen, beziehungsweise manche in der von Tarantino zusammengestellten Spaghettiwestern-Retrospektive bei den Filmfestspielen in Venedig gelaufen sind.

Western Unchained

Western Unchained

Western Unchained

Western Unchained

Western Unchained

 

Ich kann mir aber vorstellen, dass Tarantino als wahrer Filmfan in diesem Fall gar nicht so viel dagegen hat, dass mit seinem Namen Geld gemacht wird. Immerhin wird damit das Ziel erreicht, dass seine Lieblingsfilme wieder mehr gesehen werden.

Und dass Tarantino-Filme auch zur erneuten Vermarktung der Vorgänger führt hat man schon bei „Inglourious Basterds“ gesehen. Mehr dazu aber nächste Woche.

Zum Abschluss vielleicht noch ein weiteres Plakat von „Django Unchained“, das bei manchen von euch vielleicht eine wage Erinnerung an „Das Reich der Sonne“ hervorrufen könnte. Vielleicht aber auch nicht…

„Django Unchained“ vs. „Das Reich der Sonne“

2 Antworten auf „Tarantino Unchained“

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Tarantino selbst sich daran stört. Er hat wirklich nie ein Geheimnis daraus gemacht, woher er seine Inspiration bezieht und welche Filme ihn beeinflusst haben. Dann darf der Verleih das von mir aus auch gerne grafisch offensichtlich machen.

Huch, echt dreist. Finde solches Marketing immer eher grenzwertig, erinnert an Asylum und Konsorten, die den Kunden bewusst irritieren.

Die Empire of the Sun-Referenz fiel mir aber auch gleich auf.

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