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Kolumne

Eiskalte Täuschung

Von einem leichtbekleideten Engel mit einem Messer in der Hand sollte man sich in der Videothek nicht täuschen lassen.

Von einem leichtbekleideten Engel mit einem Messer in der Hand sollte man sich in der Videothek nicht täuschen lassen.

Ich muß es ja zugeben: Eigentlich liebe ich das deutsche Videolabel „Tiberus Film“. Denn fast jedes Cover des Verleihs wäre eine eigene Kolumne wert. Manchmal kommt da natürlich auch ein guter Film unter die Räder und wird verunstaltet, meistens handelt es sich aber um „erstklassige“ B-Movies.

Anders schaut das natürlich für die normalen Konsumenten aus, die ohne Vorbildung in der Videothek stehen und einen Film aussuchen. Die könnten sich vom Cover des Films „Eiskalter Engel – Tod im College“ dann doch all zu leicht täuschen lassen.

DVD-Cover zu „Eiskalter Engel“

Der Film heißt im Original „Dead on Campus“ und das Filmplakat schaut auch völlig anders aus. Wobei dieses vom Bildaufbau her eine ziemliche Ähnlichkeit mit dem japanischen Film „Zombrex: Dead Rising Sun“ hat, aber das ist wirklich nur ein Zufall.

„Dead on Campus“ und „Zombrex: Dead Rising Sun“

Zurück zum „Eiskalten Engel“: Was ist an dem Film echt? Nicht viel. Die abgebildete Frau kommt natürlich im Film nicht vor, sondern es handelt sich um ein Foto eine Bildagentur des Fotografen „Aarrttuurr“. Im Vergleich zum Originalbild wurde dann auch noch ein Messer in ihre Hand retouchiert. Einzig an den Kurven der Frau wurde (diesmal) nicht Hand angelegt. Das Bild verwendet übrigens auch die „Butt Pose“, auf die ich vorige Woche näher eingegangen bin.

„Eiskalter Engel“ und die Vorlage

Wer mit Stock-Bildern arbeitet, hat natürlich den Nachteil, dass jeder das Bild ebenfalls kaufen und verwenden kann. So wirbt die gleiche Dame auch für vier Clubs in München:

Q Club München

Die eigentliche Gemeinheit des Sujets ist aber der Titel. Denn selbst ich dachte zuerst, dass es sich hier um eine weitere Fortsetzung des Films „Eiskalte Engel“ handelt. Dieser hatte ja auf dem Videomarkt schon zwei Fortsetzungen, die außer dem Namen so gut wie nichts mit dem Orignal zu tun hatten. In diese Kerbe wollte man wohl auch mit „Eiskalter Engel – Tod im College“ schlagen und so wurde der Titel genau so gesetzt wie beim Originalfilm und selbst der Buchstabe „g“ wurde bei der Schleife unten gleich abgeschnitten.

„Eisklalter Engel“ vs. „Eiskalte Engel“

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